Die Stimmung der Fans auf der Tribüne überträgt sich auf das Spielfeld

dominik lange

Die Fans des VfB Stuttgart stehen im Mittelpunkt des Arbeitsalltags von accadis-International Sports Management-Alumnus Dominik Lange (DL). Er ist Teamleiter des 100 Quadratmeter umfassenden VfB Stuttgart-Fan-Shops im Milaneo Center in Stuttgart. Das Shop-Sortiment umfasst sämtliche Fanartikel und Tickets für Heimspiele des Vereins. Als Teamleiter beschäftigt er sich aber auch mit allen Aspekten der Personalführung. Zusätzlich engagiert sich Dominik Lange als Mitglied des Milaneo-Werbebeirats. In einem spannenden Interview berichtet er von seinen beruflichen Schwerpunkten, erinnert sich an sein Studium an der accadis Hochschule Bad Homburg und gibt Tipps für den Einstieg in die Sportbranche.

Herr Lange, wieso fiel Ihre Studiengangwahl auf International Sports Management?

DL: Das ist relativ einfach. Schon als Kind war ich sportbegeistert. Mit fünf, sechs Jahren habe ich alles im Fernsehen gesehen, was mit Sport zu tun hat. Ich wusste schon sehr früh, dass ich etwas in der Sportbranche machen möchte, am besten im Fußballbereich. Während eines einjährigen Aufenthaltes in Australien habe ich viel über meine berufliche Zukunft nachgedacht. Sehr schnell habe ich festgestellt, dass Sport einfach meine Leidenschaft ist und dass ich Teil der Sportbranche sein möchte. Das International Sports Management stellte für mich einen ersten Schritt in diese Richtung dar.

Wann haben Sie Ihr Sportmanagementstudium an der accadis Hochschule abgeschlossen?

DL: Das war 2013.

Welche Inhalte Ihres Studiums haben sich als besonders wertvoll für die anschließende berufliche Karriere herausgestellt?

DL: Die Module zum Personalmanagement haben mir sehr viel gebracht, das ist für meine jetzige Position als Teamleiter enorm wichtig. Allgemein haben mir die Leadership Skills-Vorlesungen in die Karten gespielt, viele der Inhalte konnte ich bereits anwenden. Speziell für meine momentane Position waren auch das Sporthandel-Modul mit Nike und das Sportmarketing-Modul. Allein durch den Besuch der Nike-Zentrale hatte das Modul einen sehr hohen Praxisbezug.

Wussten Sie bereits lange im Voraus, dass Sie eine Position wie Ihre jetzige einnehmen möchten?

DL: Ja und nein. Natürlich war da mein Kindheitstraum. Aber der zielte nicht direkt ab auf meine jetzige Position beim VfB Stuttgart. Als Kind denkt man ja auch „Ich werde Topmanager und verpflichte den ganzen Tag Spieler“. So sieht es natürlich in den seltensten Fällen auch in der Realität aus. Aber ich wusste schon relativ früh, dass ich ins Management möchte. Die Chance auf meine jetzige Position hat sich glücklicherweise einfach ergeben.

Was ist das Spannendste an Ihrem jetzigen Beruf?

DL: Zum einen die Personalführung, zum anderen der Umgang mit den Fans. Durch die Emotionalität sind die Fans im Sport schon etwas ganz Besonderes. Der Erfolg meines Teams hängt größtenteils vom sportlichen Abschneiden der Profimannschaft ab. Wenn die Leistung der Mannschaft über Wochen hinweg schlecht ist, können wir den Fans noch so tolle Produkte zu den besten Preisen anbieten, sie würden sie aber nicht kaufen. Kauffreude gibt es nur, wenn das Team erfolgreich spielt.

Was ist die größte Herausforderung in Ihrem jetzigen Beruf?

DL: Die Personalführung. Es gibt Unterschiede zwischen Festangestellten und freien Mitarbeitern, der Bezug zum Job ist ein ganz anderer. Damit muss man als Teamleiter umgehen. Wichtig ist auch als Leitung eines Teams, das Betriebsklima aufrechtzuerhalten, und natürlich muss ich mich auch mit der Personalentwicklung intensiv auseinandersetzen. Eine große Herausforderung ist auch der Dialog mit den Fans. Gerade in Krisenzeiten ist es wichtig die Fans mitzureißen. Das kann schon schwierig werden, wenn der Abstieg mal droht. Von der Stimmung der Fans hängt viel ab, ihre Stimmung überträgt sich bis zu einem gewissen Grad auf das Spielfeld. Wir müssen dafür sorgen, dass die Fans ihren Glauben an das Team und an den Sieg nicht verlieren.

Welche Aufgaben übernehmen Sie als Mitglied des Werbebeirats des Milaneo?

DL: Im Werbebeirat vertrete ich die Mieterinteressen gegenüber des Center Managements für das Thema Marketing. Außerdem habe ich eine beratende Funktion zum Thema Marketing bzw. Centerwerbung inne. Zusätzlich werden Empfehlungen zum Thema Centerwerbung von den Beiratsmitgliedern ausgesprochen.

Wem würden Sie ein Sportmanagement-Studium empfehlen?

DL: Personen, die hartnäckig sind und ein Ziel vor Augen haben. Man muss bereit sein, für einen Job zu kämpfen. Viele müssen einen steinigen Weg gehen, um einen Job in der Branche zu finden. Wer Beziehungen hat, hat natürlich bessere Chancen. Ohne Beziehungen muss man oft viele Umwege gehen. Die Sportbranche fordert zudem hohe Flexibilität. Wer in einem Sportverein tätig sein möchte, sollte sich auf Wochenendarbeit einstellen und bereit sein in eine andere Stadt zu ziehen. Man sollte sich allgemein keine Illusionen machen, wenn man unbedingt in einem Verein arbeiten möchte. Das ist sehr schwierig ohne Beziehungen, die Sportbranche ist zu klein.

Worauf sollte man bei dem beruflichen Einstieg in die Sportbranche achten?

DL: Man sollte nicht allzu wählerlisch sein. Nach dem Studium geht es erst einmal darum, einen Einstieg in die Branche an sich zu finden. Da sollte man sich auch mal mit einem schlechteren Angebot zufrieden geben, denn es geht im nächsten Schritt hauptsächlich um Berufserfahrung. Sobald man diese hat und die entsprechenden Leute innerhalb seines beruflichen Netzwerks hat, läuft der Rest in der Regel einfacher.

Welche Tipps können Sie unseren Studenten und Interessenten noch mit auf den Weg geben?

DL: Es ist wichtig, sich frühzeitig in der Branche zu etablieren, sich einen Namen zu machen. Damit kann man schon vor und während des Studiums mit Praktika und Werkstudententätigkeiten beginnen. Viele accadis-Studenten erweitern ihr berufliches Netzwerk auch über das Consulting Projekt mit real existierenden Unternehmen. Ich persönlich bin einmal über die Kontakte eines Dozenten bei Schalke 04 untergekommen.

Bringt auch schon eine Trainertätigkeit in der Schulzeit und im Studium etwas?

DL: Trainertätigkeit wird bereits für die meisten Praktika in der Sportmanagementbranche gerne gesehen. Insgesamt kommen ehrenamtliche Tätigkeiten gut an, sind allerdings kein Muss. Wenn man also die Möglichkeit hat, eine Mannschaft zu trainieren, sollte man das tun. Für den Einstieg in die Branche an sich bringt es aber nicht viel. Anders sieht es aus, wenn man zum Beispiel in den Bereich Fußballschule geht.

Was wünschen Sie sich für Ihre berufliche Zukunft?

DL: Ich wünsche mir: persönliche Weiterentwicklung in allen Bereichen meines Jobs; das Sammeln von Berufserfahrung und den nächsten Schritt in der Karriereleiter zu machen.

Lieber Herr Lange, vielen Dank für das interessante Interview.

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